Ihre authentische und unverwechselbare Brand Voice prompten

KI-Posts erkenne ich am Sound. Und an dem Verzicht auf eigenen Charakter. Das traurige Prinzip dahinter: „In zwei Minuten zum Post – automatisiert!“ Dabei geht so viel Persönlichkeit und auch Inhalt verloren! Vielleicht ernten Sie damit tatsächlich viele Likes. Aber selten hinterlässt der Text Spuren im Gedächtnis Ihrer Lesenden.

Inhaltsverzeichnis

Was eine Brand Voice ist – und warum sie für KI-Texte entscheidend ist

Die Brand Voice ist die unverwechselbare Stimme Ihrer Marke. Sie bestimmt Tonfall, Sprachrhythmus, Wortwahl und Haltung. Gerade in Zeiten, in denen viele KI-Texte im Umlauf sind, ist eine klare Brand Voice entscheidend: Sie macht Ihre Kommunikation authentisch, wiedererkennbar und unverwechselbar.

Wer seine Brand Voice definiert, sorgt dafür, dass auch Social-Media-Posts mit KI Persönlichkeit haben – statt wie austauschbare Standardtexte zu wirken.

Selbstanalyse: Die Basis für authentisches Prompting

KI kann Texte generieren, aber sie ersetzt nicht Ihr Gespür. Bevor Sie KI richtig prompten, sollten Sie sich fragen:

• Welche Bilder und Metaphern prägen meinen Stil?
• Welche Satzlängen und Rhythmen gehören zu meiner Sprache?
• Welche Haltung möchte ich transportieren?

Diese Selbstanalyse ist der erste Schritt, um Ihre Brand Voice mit KI zu definieren – und Posts zu schreiben, die wirklich nach Ihnen klingen.

In drei Schritten Ihre Brand Voice definieren mit KI

• Training mit eigenen Texten: Füttern Sie die KI mit Beispielen aus Ihrer Arbeit. So entsteht eine Grundlage, mit der die Maschine arbeiten kann.
• Definition eines Brand-Voice-Profils: Lassen Sie die KI Ihren Schreibstil spiegeln. Prompt-Beispiel:

„Charakterisiere meine Brand Voice.“

• Präzises Prompting: Sobald Ihr Profil existiert, geben Sie präzisere Befehle. Beispiel:

„Schreibe einen LinkedIn-Post. Stimme: Sie-Form, warm, bildhaft, rhythmisch – mit kurzen Impulsen und längeren Absätzen. Verwende Metaphern wie ‚Sauerstoff‘ oder ‚Funken‘. Vermeide Marketing-Floskeln. Stelle Fragen statt Behauptungen.“

So entstehen KI-Texte im eigenen Stil, die nur noch wenig Nacharbeit benötigen.

Beispiel für eine Brand-Voice-Charakterisierung

So hat die KI meinen eigenen Stil beschrieben:

• Kerncharakter: Professionell, klar, reflektiert. Warm und menschlich. Inspirierend und tiefgründig.
• Ton & Haltung: Vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre, neugierig, forschend, journalistisch.
• Sprachstil: Prägnant, rhythmisch, bildhaft. Mit Metaphern wie „Sauerstoff“ oder „Funken“.

Diese Ergebnisse sind eine solide Basis, um die eigene Brand Voice zu definieren – und langfristig zu trainieren.

KI richtig prompten: So entstehen Texte in Ihrem eigenen Stil

Ein strukturierter Prompt ist der Schlüssel. Je klarer Sie Ihre Befehle formulieren, desto wahrscheinlicher ist das Ergebnis nah an Ihrer Stimme. So sparen Sie Zeit und stellen sicher, dass Ihre KI-Texte persönlich und authentisch bleiben.

Tipps für Social-Media-Posts mit Brand Voice

Lesen Sie Schreibexperten: Zum Beispiel „Deutsch für Profis“ von Wolf Schneider. So schärfen Sie Ihr Sprachempfinden und erkennen, wo ein KI-Text trotz Ihres Prompts „durchhängt“ und dringend IHREN Feinschliff benötigt.

Denken Sie beim Redigieren daran: Bots sind auf Gefälligkeit, auf Konsens hin programmiert. Sie betreiben auch eine „Wortökonomie“. Dem Prinzip folge ich seit eh und je: Erkennen, welche Wörter nicht notwendig sind, um zum gewünschten Ziel zu gelangen. Den Lesenden keinen Buchstaben zu viel vorsetzen.

Aber: Sie können mit Ihrem Gespür für Texte entscheiden, welches Wort, das der Bot als überflüssig brandmarkt, genau für Ihren Inhalt eben doch notwendig ist. Weil es dem Text beispielsweise Wärme und einen Funken der Inspiration gibt. Weil es etwas transportiert, wovon der Bot nichts weiß. Sie fühlen Ihren Text – der Bot generiert nur.

Wenn er Ihnen also zu Ihrer Überarbeitung sagt „So wäre es aber besser“, dann überlegen Sie ruhig mal etwas länger, warum Sie sich für Ihre Formulierung entschieden haben. Und wenn Sie einen triftigen Grund dafür finden, bleiben Sie dabei!

Und: Selbst zu denken macht nicht nur Spaß und trainiert unser Gehirn – es erhöht auch die Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit.

Übrigens: Sowohl ChatGPT als auch Claude wollten diesen Text konsensorientiert einebnen. Aber Letzterer hat dann doch so kommentiert:

„Die stilistischen Eigenarten scheinen bewusst gewählt und passen zur Botschaft des Textes über die Entwicklung einer eigenen ‚Brand Voice‘. Der Autor praktiziert hier genau das, was er predigt – einen unverwechselbaren, persönlichen Schreibstil.“